Das Deutsche Apotheken-Museum
im Heidelberger Schloss

Logo Deutsches Apotheken-Museum
Menü

Jubiläum: 75 Jahre Deutsches Apotheken-Museum

Die weltweit einzigartige Sammlung ist eine Attraktion im Heidelberger Schloss

Die Deutsche Apotheken Museum-Stiftung lud am 18. November 2013 anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Museums zu einer kleinen Feierstunde in die Museumsräume im Heidelberger Schloss.

Zusammen mit seinen Vorstandskollegen und dem Vorstand des Fördervereins Deutsches Apotheken-Museum begrüßte Thomas Benkert, der Vorsitzende der Deutschen Apotheken Museum-Stiftung, rund 40 Förderer und Freunde des Museums aus den Bereichen Pharmazie, Pharmaziegeschichte und Berufspolitik, sowie des Landes Baden-Württemberg, der Stadt Heidelberg und Vertretern der Fach- wie Regionalmedien.

"Wir brauchen das Apotheken-Museum im Schloss Heidelberg – ohne dieses hervorragende Museum wäre das Schloss um eine Attraktion ärmer!" betonte Michael Hörmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in seinem Grußwort. Weiter hob er auf das hoch enagierte Angebot des Museums ab, das unter der Federführung der Museumsdirektorin Dr. Ellisabeth Huwer und ihrem Team in den letzten Jahren entstanden ist: Für jeden der vielen ganz unterschiedlichen Besucher eines Freizeitortes wie dem Heidelberger Schloss sei etwas dabei und dabei käme weder das Erlebnis, noch der Genuss und auch nicht die soliden Informationen zur Geschichte der Pharmazie zu kurz. Dies sei eine hohe Kunst, so Hörmann, die selten so professionell bereitgestellt würde wie hier. Auch Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister für Soziales, Familie und Kultur der Stadt Heidelberg reflektierte auf das vielfältige Bildungsangebot des Museums und seine herausragenden Sammlungen und wies auf die sehr gute Verankerung des Museums als unverzichtbarer Teil der Museumslandschaft in Heidelberg hin.

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt stellte in seinem Grußwort heraus, dass er in dem Museum keine Beschwörung der Vergangenheit sehe, sondern eine Hilfe zur Selbstbesinnung auf die eigenen Wurzeln – dies gerade in heutigen Zeiten, in Phasen der Neu- und Umorientierung. „Das begeistert mich besonders an diesem Museum: es schlägt die Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart“, so Schmidt.Gleichzeitig sei hier die von den Apothekern gerade gestartete  "Nachwuchsoffensive" bereits in vollem Gange, ernannte als Beispiel dafür den Bereich "Kinderapotheke", aber auch die vielen weiteren Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, im Museum erste apothekerliche Fertigkeiten zu erproben.

Professor Dr. Christoph Friedrich, Leiter des Instituts für Geschichte der Pharmazie an der Universität Marburg hob hervor, dass das Museum und die universitär institutionalisierte Pharmaziegeschichte schlicht zwei Seiten derselben Medaille sind. Die Verzahnung des Instituts für Geschichte der Pharmazie Marburg mit dem Deutschen Apotheken-Museum, beispielsweise durch die Bereitstellung von Archivalien des Museums als Grundlage für Dissertationen, nannte er dann als eines von vielen Beispielen der guten Zusammenarbeit beider Institutionen.

Volker Articus, Vorsitzender des Fördervereins Deutsches Apotheken-Museum, beschloss die Reihe der Gratulanten und überreichte als Geburtstagsgeschenk des Fördervereins eine kostbare Buchrarität: Die letzte Ausgabe der ersten amtlichen Pharmakopoe, des "Dispensatorium" von Valerius Cordus aus dem Jahr 1668. Sie konnte für das Museum in einer singulären Ausgabe aus dem Besitz des Wiener Hofmedicus Johannes Zwelfer erworben werden, der das Werk mit zahlreichen Kommentaren innerhalb des Textes versah. Herausragend aber ist ein im Buch eingebundenes 6-seitiges handschrifltiches Gutachten Zwelfers, in dem er seine Anregungen und Kritik an diesem einst bahnbrechenden Werk zusammenfasste.

Zwei Jubiläumsprojekte angestossen

Anlässlich des Geburtstages gab Thomas Benkert, Vorsitzender der Stiftung Deutsches Apotheken-Museum, auch den Startschuss für zwei Jubiläumsprojekte:

Als erstes und prominentestes Vorhaben steht zunächst der Ausbau des Stiftungsvermögens als vordringlichste Aufgabe im Vordergrund. Auch wenn das Deutsche Apotheken-Museum zwar seinen Etat in einer für Museen weit überdurchschnittlichen Höhe aus eigener Kraft erwirtschaftet, bleibt dennoch eine jährliche Deckungslücke, die es zu schließen gilt. Mit dem Ausbau des Kapitals der Deutschen Apotheken Museum-Stiftung soll ein notwendiger und solider Kapitalstock geschaffen werden, der künftig die jährliche Deckungslücke schließen hilft und mehr Planungssicherheit ermöglicht.

Mit dem zweiten Jubiläumsprojekt „Buchpaten gesucht!“ wendet sich die Stiftung ganz speziell an objektbezogene Spender: Das Museum besitzt viele außerordentliche Buch-Kostbarkeiten, die durch die Nutzung in früheren Zeiten stark beansprucht wurden. Manch ein Werk mit Rezepturen für Kranke ist im Verlauf der Jahrhunderte daher selbst eine Art Patient geworden, für den nun eine Diagnose und ein „Patientendatenblatt“ mit „Heil- und Kostenplan“ erstellt wurden. Schon mit kleinen Beiträgen kann den Buchschätzen schnell wieder auf die Beine geholfen werden, erläuterte Benkert den Gästen (Mehr Infos dazu HIER).

Als Ziele und Wünsche für die zukünftige Museumsarbeit formulierte Museumsdirektorin Dr. Elisabeth Huwer den vermehrten Einsatz von digitalen Besucherinformationssystemen sowie die Neugestaltung einiger Museumsbereiche. Ein lang gehegter Wunsch ist die Umgestaltung des Eingangsbereiches und die Präsentation der einzigartigen Werbeschilder und Plakate aus der Zeit ab den 1920er Jahren aus der umfangreichen Sammlung des Museums.

Vgl. hier zur Museumsgeschichte

[Zurück zur Übersicht Archiv]​​​​​​​