Das Deutsche Apotheken-Museum
im Heidelberger Schloss

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Feldapotheke aus dem Ersten Weltkrieg

Eine kleine »Feld-Apotheke« aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zeigt sich in erstaunlich gutem Zustand und fast vollständig. Der kleine graue Blechkasten mit Scharnierdeckel trägt auf der Deckeloberseite über Eck in einem schwarz-weiß-roten Streifen die Farben der Reichsflagge.

„Das »Allernötigste« für unsere Soldaten im Felde“

Im Deckel finden sich ein Blatt mit dem Inhaltsverzeichnis, eine Kriegspackung Seifenpapier mit acht Blatt Seife sowie ein kleiner schmaler Umschlag für »Deutsches Taschen-Klosettpapier«. Im Unterteil sind Mullbinden, Verbandwatte, kleine Fläschchen mit Hoffmannstropfen und Choleratropfen, eine unbeschriftete Blechdose mit dunkler Paste, die eventuell englisches Pflaster enthält, sowie schließlich ein Stück Zunderschwamm untergebracht. Ein besonderer Inhalt ist zudem ein Päckchen mit zwei Stück Würfelzucker, die nach Anweisung zum Einnehmen der Hoffmanns- oder Choleratropfen dienten. Nur das in der Liste genannte Röhrchen »Durststillende Pfefferminz-Mundpastillen« fehlt. Ebenso wie Lebensmittel oder wärmende Kleidung – selbst in Arbeitsgruppen zusammengestellt oder von Herstellern in kleinen Paketen beworben – als »Liebesgaben« an die Front geschickt wurden, konnten auch solche kleinen Taschenapotheken an die Soldaten im Feld gesandt werden. Vielleicht handelt es sich auch bei diesem Päckchen um eine solche Spende.

Text und Abbildungen: Deutsches Apotheken-Museum